Einstieg in LD2

Zwischen meinem ersten Kontakt mit dem Thema Lichtdruck und dem Entschluss, eine eigene Werkstatt zu betreiben lagen elf Minuten.

Der (inzwischen ehemalige) Kollege schwärmte bei einem spontanen Gespräch an der „Faber & Schleicher 2169“ in blühenden Farben und stufenlosen Grautönen von der Qualität und seiner Faszination für dieses alte Flachdruckverfahren. Mir als Fotograf ging angesichts der Möglichkeit, rasterlos vervielfältigen zu können, das Herz auf und nach ersten Recherchen und Begutachtung alter Drucke weitete sich selbiges zu einem saftigen Steak.

Nach Studium von Fachlektüre, Gesprächen mit noch Aktiven und eigenen Überlegungen galt es Grundideen, Prinzipien bzw. Anforderungen (neu) zu definieren und die Prozessschritte mit den heutigen Möglichkeiten zu überarbeiten.

Wir begannen selber Lichtdrucke zu erstellen und verschiedene Techniken zu testen.

Die Nachfrage bei manroland, die Eigentümer der 2169 sind, ob wir diese nutzen bzw. haben  könnten, wurde unter der Auflage, dass der Transport auf unsere Kappe gehen, schnell bejaht.

Ok. Let`s go.

2015 bezogen wir eine ehemalige Druckerei als Domizil der „offizin darmstadt gmbh“ und starteten mit der Renovierung und dem Aufbau der Werkstatt.

Hauptaugenmerk lag auf dem „Laboratorium“ und den Prozessschritten für die Herstellung von Druckplatten.

Mit einer internationalen Crowdfundingaktion ist es 2017 gelungen, die Gelder zu generieren, die es brauchte, um der „alten Dame“ eine neue Heimat zu geben.


Warum LD2?

Tradition

LD2 verfolgt die Ziele…

  • Den Lichtdruck als Kulturerbe erhalten,
  • Lichtdruckproduktionen zu realisieren,
  • Ausbildung und
  • neue Werkstätten zu etablieren.

Seit der Erfindung des Lichtdrucks um 1850 haben sich die Rahmenbedingungen etwas verändert…

Die Anforderungen an Arbeitsschutz und -sicherheit, neue Gerätschaften, Chemikalien, Materialien und auch Elektrizität sind einige der Faktoren, die bei den Überlegungen, dieses alte Verfahren neu  zu überarbeiten, Einzug hielten.

In dieser Dokumentation finden sich immer wieder „Rückblicke“ auf die ursprüngliche Herangehensweise und Arbeitsschritte, wie sie in den (wenigen) Fachbüchern übermittelt sind.  Die einzelnen Prozessabläufe neu zu denken und mit heutigen Möglichkeiten zu überarbeitet ist und bleibt die Kernaufgabe.

Die Grundidee von Lichtdruck 2.0 ist die Reproduzierbarkeit.